Was bin ich? 80% oder 20%?

Buddyprojekt

Am 20.5. traf ich mich zu einem Kennlerntermin mit Mag. Hofbauer im Hilmschlössl. Es war ein interessantes Gespräch über meine Wünsche und die Möglichkeiten der Caritas. Da es bei mir immer wieder um wandern, spazieren etc. geht, kam die Idee des Buddyprojekts. Integration von Flüchtlingen. Die Idee gefiel mir sofort. Bald meldete sich Carmen Kulmer. Wir trafen uns um zu besprechen, was stelle ich mir vor, was wäre für mich und dem Buddy gut. Und wir vereinbarten, dass sie ihn mir vorstellt, wenn ich von der Kur in Althofen zurück bin. So war es auch. Überraschung! Ein junger Mann, den ich nie als Afghane erkannt hätte. Hätte ich ihn auf der Straße getroffen hätte ich gesagt Mongole. Damals wusste ich noch nicht, dass es die Hazara gibt, die von den Mongolen abstammen. Sehr sympathisch, ruhig, höflich. Wir haben vereinbart, dass wir uns zu einer Wanderung am Thalersee treffen. Leider hatte ich da nur die Mail-Adresse und keine Ahnung, dass mein Phone nicht immer so will, wie ich. Das war bei unseren Treffen blöd! Wir wollten uns am 6.8. um 13.00 Uhr am Thalersee treffen. Ja und dann begann es! Ich verließ mich auf den/die Busfahrer bezüglich Shuttle. Aber entweder wussten die nichts oder sie verstanden mich nicht, jedenfalls landete ich im falschen Bus und verspätete mich um fast eine Stunde! Und der arme Zaki, wusste nicht, wie er mit der Situation umgehen soll. Es hat ihm gar nicht gefallen. Gesagt hat er nichts, doch er scheint Perfektionist zu sein.

Blumen! Gleich am Eingang.

Ich mag diese Kooperation in der Natur. Die starke Rose und der zarte Klee. Oder auch bunt. Zum Teil gezielt, zum Teil verwildert. Das ist mir dieses Jahr auf meiner Loggia nicht gelungen.

Wir wandern weiter und ich möchte gerne viel über die Heimat von Zaki erfahren, doch er spricht wenig. Bäume gibt es nicht. Sagt er. Aber er gibt mir ein Buch. „Im Meer schwimmen Krokodile.“ Eine wahre Geschichte über die Flucht eines Afghanen. Sehr interesssant. Vielleicht wird es einmal verfilmt? Damit man auch die Menschen ansprechen kann, die nicht lesen wollen.
Durch dieses Buch habe ich sehr viel über das Land und das Volk erfahren. Wir wissen viel zu wenig darüber. Wir wissen, dass die Taliban eine Schreckensherrschaft in dem Land ausüben, doch was sind Hazara? Was Paschtunen? Welche Sprachen sprechen sie? Wie denken sie übereinander?
Wie ruhig und friedlich im Vergleich ist es hier bei uns.

Die Entenfamilie lässt sich nicht stören.

So habe ich den Waldweg damals geschildert, als man mich danach fragte. Wir treffen eine Dame aus dem Bus und eine Singschwester der Herbstzeitlosen. Small Talk über Alter und wie geht man damit um. Wie ist das Leben in Österreich, wie ist meine Einsstellung zu Mann und Frau, wie seine.

Beim nächsten Treffen ist es umgekehrt. Auch wieder wegen des Phones, dass die Mails weiter gibt, wie es will. Diesmal muss ich warten. Ich habe – wie vereinbart – geschrieben, als ich am Jakominiplatz in den Bus stieg. Und dann sehe ich in der Wienerstraße Zaki mit einem anderen jungen Mann in aller Ruhe spazieren. Also schreibe ich gleich noch ein Mail, denn da ist mir klar, dass das erste nicht angekommen ist. Smartphone!

Nun ja. ich habe Zeit zu fotografieren.

Der Eingang zur ehemaligen Sektfabrik Kleinoscheg.

Fabrik und Wohnhaus.


An der Endstation kommen Erinnerungen. Sektfabrik Kleinoscheg! Hier war ich öfter eingeladen. Ist Jahrzehnte her.

Nun ist auch Zaki da. Diesmal gehen wir weiter, mir gefällt ein Platz wo man sitzen kann, der sehr urig ausssieht, verwildert. Und er gibt mir seine Tel. Nr. SMS ist sicherer als E-Mail. Hoffe ich.

Ich habe Zaki den Text zu „Aufgeklärte Spiritualität“ gesandt. Und nun sitzt er neben mir und liest es von seinem Smartphone! Mir sind Kindl etc. zu klein und ihm genügt das Display vom Smartphone.

Aber sein Interesse freut mich. Und wir gehen den Text durch, welche Worte und Zusammenhänge er nicht versteht. Es würde mich interessieren, wie war es in seiner Heimat? Was war sein Vater, seine Mutter…. eine Schwester von ihm wohnt in Wien. Das habe ich schon gehört.

Am Rückweg kommen uns viele Menschen mit Hunden entgegen. Ich frage ihn, ob er daheim auch Haustiere hatte. Und ich erzähle ihm von Hunden. Darüber weiß er wenig. Erstaunlich. Wir wachsen damit auf, dass wir über den Geruchssinn von Hunden Bescheid wissen.

Am Rückweg noch ein Abschiedsfoto vom See. Ob wir auch einmal im Restaurant sitzen werden?

Am 20.8. hat Zaki Termin in Wien bezüglich seines Status. Ich halte ihm die Daumen. Er hätte es verdient. Er spricht Deutsch besser als so mancher Österreicher, geht auf die Bulme, hat Pläne für die Zukunft, spielt Sonntag Fussball, ist zum Christentum konvertiert, in seiner Kirche gut eingebunden. Immer gepflegt, Kleidung sauber, gebügelt….. Was soll ich da integrieren?

20.8. Geschafft! Er bekam den Status. Zu recht.

Am 23.8. treffen wir uns dann auf ein Getränk um darauf anzustossen. Ich frage viel, doch er meint, dass er einiges nicht beantworten kann, da kein Dolmetscher zur Verfügung. Warum ist er konvertiert? Welche Kirche ist es, wo er jetzt oft Dienst hat? Schade.

Also unterhalten wir uns über alltägliches. Er sucht eine Wohnung. Das ist schwierig. Da kann ich leider nicht helfen. Keine Connections, in Graz ist es teuer. Ich erkläre ihm, dass es teuer ist, und auch in meinem Haus die meisten Wohnungen schon als WG vermietet sind.

Am 3.9. sehen wir uns wieder am Thalersee. Zaki zeigt mir voll stolz sein neues Fahrrad. Jetzt, im anerkannten Status darf er arbeiten. Geld verdienen. Ich freue mich sehr, dass dies gelungen ist. Nun kann er auch seine Schwester in Wien besuchen und länger als einen Tag bleiben. Und wir machen ein Treffen am Schloßberg aus, da dort das neue Museum eröffnet wurde. Das interessiert ihn sehr.

Am 13.9.treffen wir uns am Schloßberg! Als Kind war ich oft dort, denn mein Vater hatte Dienst im Maschinenhaus. Und mein Vater war auch auf der Bulme. Wie Zaki. Aber Maschinenbau. Nicht Elektrotechnik. Papa brachte Akazienblüten vom Schloßberg mit, die herausgebacken als Nachspeise gegessen wurden. Und er sammelte Roßkastanien. Eigentlich wollte ich dies. Er hat mir geholfen. Damals konnte man die verkaufen, denn es gab noch viele Rösser. Ich bekam den Erlös als Taschengeld.

Heute ist das Maschinenhaus längst umgebaut. Auch das Restaurant und natürlich gab es damals noch nicht das Aiola. Und im Stollen war ein Luftsschutzkeller, keine Grottenbahn, kein Lift. In dem Luftschutzkeller bekam ich meine 1. und 2. Lungenentzündung. 6 Wochen, 3 Monate. Klar. Schimmel, Kälte, viele Menschen.


Weil ich schon so lange nicht mehr am Schlossberg war, und mit dem Lift hinauf fahre, gehe ich natürlich den steilsten und für mich schwierigsten Weg. Schaut nicht nach steirischen Herbst aus! Eher Ferrogosto.




Etwas weiter westlich.

Zaki kommt natürlich locker zu Fuß! Die Jugend eben.
Mich freut es, dass er sich so sehr für seine neue Heimat interessiert. Dass er mit mir in das Museum geht. 

Ob dies viele Grazer wissen?

Blick von oben.

Das Museum ist schön angelegt. Viele interessante Objekte.

Zaki wundert sich, dass ich die alten Schriften lesen kann. Durch ihn regstriere ich, wie viel ich in meinem Leben gelernt habe. Als Frau! Wir nehmen alles selbstverständlich. Viele nutzen es nicht.

Fotografiert habe ich im Museum nicht. Dazu kann man sich den Link ansehen. Es ist einfach zu viel. Und immer auch Besucher, die davor oder daneben stehen.

Heim gehe ich zu Fuß. Bergab ist (fast) alles möglich. Nur bergauf geht die Luft aus. Und ich gehe die Serpentinen. Nicht die Stufen. Vielleicht ein andermal, wenn ich mutiger bin.

Leider war dies der letzte Ausflug mit Zaki, denn er hat viele Termine. Die Schule, die Kirche, Fußball.

Ich wünsche ihm, dass er viel Freude, viel Gutes in seinem Leben erfährt.

31. Januar 2021

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Ein Kommentar

Reha in Althofen 8.7. – 29.7.2020

Jetzt, im September schaffe ich es die Story zu erstellen. Bis wann sie fertig ist und veröffentlicht wird, steht wieder auf einem anderen Blatt.

Einiges habe ich dazu gelernt, einiges ist noch immer Baustelle für die Zukunft. Immerhin habe ich die Bilder vom Phone übertragen, bearbeitet, zugeschnitten, von Phone und Laptop Bilder gelöscht. Album erstellt…… Alles braucht seine Zeit. Und jedesmal wenn ich etwas mache, lerne ich wieder dazu. Diesmal, wie man die Bildgröße in WordPress verändern kann. Sehr einfach wenn man es weiß.

Nun mein Reisebericht.

Sparschiene, Service, alles schon online erledigt. Wie schön, dass es die moderne Technik gibt. Sparschiene ohne Umsteigen um 8.00 beim Taxistand Hauptbahnhof! Ich habe kaum geschlafen, vor lauter Angst zu verschlafen, ob ich genug Zeit habe für Tabletten und Inhalationen, ob wohl alles klappt… Wie üblich hat alles geklappt. Völlig unnötig, dass sich mich jedes mal wieder unter Druck setze.

Taxi war rechtzeitig da, das Servicpersonal der Bahn freundlich und der Sitz reserviert. Auch in Althofen. Egal ob Servicepersonal oder Zugführer, jeder ist freundlich, zuvorkommend. Einer hat gefragt ob ich Steine im Koffer habe. Nein, auch nur 3 Paar Schuhe. Vor ein paar Jahren habe ich den Koffer noch selbst getragen, nun meint ein junger Mann er ist schwer!

Im Humanomed-Zentrum wurde er mir sofort abgenommen und ich auf das Zimmer geführt. Vermutlich gleich desinfiziert. Im Zimmer der Test-Abstrich gemacht.  Ja, nicht angenehm, aber das Theater, dass manche machen ist nicht verständlich. Dauert Sekunden! Quarantäne, bis das Testergebnis klar ist.

Das Zimmer ist klein, aber nigelnagelneu und ich weiß aus Erfahrung, man ist selten im Zimmer. Für schlafen und duschen reicht es locker. Es liegt im Untergeschoss, daher diese Aussicht:

Ich habe Zeit alles auszupacken. Und der Arzt kommt auch sehr schnell. Diesmal ist Prim. Dr. Muntean mein behandelnder Arzt.

Es hat Vorteile, wenn man sich vorbereitet. Daheim die Kontrolluntersuchung bei meiner Lungenfachärztin und die Gesundenuntersuchung bei meiner praktischen Ärztin erledigt. Das spart Geld und Zeit für die Laboruntersuchung hier. Ich bin gegen Grippe und Sgreptokokken geimpft und die Fragenbogen die mir von Humanomed zugesandt wurden, habe ich auch daheim ausgefüllt. Nicht weil ich so angepasst bin, sondern weil ich weiß, dass es zu meinem Besten ist.

Das Testergebnis ist schon am Nachmittag da und neg. Den Untersuchungen und Therapien steht nichts mehr im Wege. Abends kann ich schon im Speisesaal essen. Speisesaal Nr. 4! Ein langer Weg. Das kenne ich von 2018. Die Wege sind weit! Diesmal wohne ich im Untergeschoß, direkt neben dem Lift. Die Therapieräume alle in meiner Ebene. Herrlich! Und es ist Sommer! Leichte Kleidung, leichte Schuhe. Viel bequemer als 2018.

Im Speisesaal alles pandemiegerecht! Das Essen abgepackt, auf Bestellung vom Vortag, kein Bufett. An jedem Tisch sitzen sich 2 Personen schräg gegenüber, getrennt mit einer Plastikwand. Serviert wird in 2 Partien, die nächsten sitzen am anderen Sessel, sodaß auch hier keine Berührungspunkte. Ein so großes Haus, mit so vielen Patienten im Schuß halten! Enorm die Logistik.

Frühstück zwischen 7.00 – 7.45!!! Bis 10.00 bin ich sowieso in Trance. Wer immer mich vor 10.00 Uhr anspricht, muss damit rechnen, dass er es mir nochmals sagen muss.

Von meinem Zimmer dann 50 Schritte nach li diese Aussicht:

Dies ist gleichzeitig der Weg zum Gehtraining. Im Kreis gehen und immer wieder Pulskontrolle durch die Therapeutin. Und siehe da! Ein Herr aus Tirol, der 2018 dabei war ist wieder da. Und erkennt mich wieder. Das finde ich schön. Und immer wieder die Aussicht auf Althofen.

Am Beginn dieser Wegstrecke liegt auch mein Lieblingsplatz wo ich sitze und lese. Eine Bank unter einer Föhre,

Oder auf der anderen Seite, der Ruheplatz. Ob mit Zeitung oder mit PC. Immer unter Bäumen, in frischer Luft in 920 m Höhe.

1. Tag abends todmüde, obwohl nur gesessen. Bei offenen Fenster schlafen, bei guter Luft, ohne Stadtlärm. Ich bin zwar ein Kind der Stadt, doch gesünder ist es hier.

Ab 9.7. bin ich schon eingeteilt. Einzelheilgymnastik, Krafttraining, Ergometrie, Hydrojet und die üblichen Untersuchungen mit Gewicht, Lungenfunktion etc. Ich liebe Hydrojet! Leider zu kurz. Und ob ich gegen Aufzahlung länger liegen dürfte, frage ich gar nicht, denn die Termine sind getaktet. Von einer Therapie zur nächsten. Dazwischen essen! Deswegen gehe ich auf Reha! Hier ist alles möglich, wozu mir der Alltag keine Zeit lässt, denn hier muss ich mich um nichts kümmern! Nur auf mich und meinen Körper fokussiert. Körper, Geist und Seele in Einklang bringen.

Objektiviertes Rehab-Ziel mit der Therapeutin vereinbart:

Punkt 1: Bezogen auf Funktionsstörungen und Strukturschäden (Verschleimung reduzieren, Husten reduzieren, COPD – Sekretolyse + Bronchodilatation, Entblähung bei RV-Air trapping, Atemmuskel stärken – Atemnot reduzieren, allgemeine Kraft und Ausdauer optimieren – Atemnot reduzieren durch Gehtraining, Ergometertraining bzw. Muskelaufbautraining).

Punkt 2: Bezogen auf Beeinrächtigungen der Aktivität und Teilhabe (Radfahren etc. Hobbys, Sport, Gehstrecke erweitern).

Punkt 3: Bezogen auf positiv und negativ wirkende Kontextfaktoren (Info über Krankheit, Medikamente reduzieren/oprimieren, LTOT).

Körper          Einzelheilheilgymnastik, Krafttraining, Ergometrie (Cardio/Lunge, ärztlich geleitet), Gehtraining, Atemmuskeltraining,

Geist            Ernährungsberatung, Schulung Dosieraerosole, Vortrag Lebensqualität, Vortrag Atemphysiotherapie., Hilfsmittelberatung, Stressbewältigung, Schulung Lunge, Vortrag Genusstraining, COPD Schulung

Seele:          Hydrojet, Entspannungsübung, Massage,

Das alles 3 x – 7x, am Wochenende Schwimmbad und Sauna. Voll beschäftigt.

Auf meinen Wunsch: Sozialberatung und Diätberatung.

In der Zwischenzeit genieße ich, die Umgebung, die Ruhe, die Aussicht.

Dies ist der direkte Weg von meinem Zimmer zur Gehgruppe, wo wir dann im Kreis gehen.

Wanderwege in alle Richtungen. Immer wieder der Blick auf Althofen. Auf die andere Seite, in den Wald ging ich heuer nicht. Ich hatte so auch noch genug zu tun. Obwohl es schade ist, denn Wald heilt. Doch auch hier in der Anlage sind Föhren und Lärchen, die mir so gut tun.

Das ist der Blick vom 4. Stock! Die Therapeutin übte mit mir das Stufentraining und zeigte mir dann einen Raum, der – wegen Corona – nicht genutzt wird. Wunderschön. Sonnendurchflutet, eine Seite Glas, schmaler Balkon, rote, bequeme Sessel. Da kann ich mit dem Laptop arbeiten. Mit mir selbst reden, Beine hochlagern…..

Am Ende der Gehstrecke wächst diese unscheinbare Pflanze. Blauraute! Habe ich erfahren.  Der Geruch wunderbar! Ich werde mir bei Gelegenheit das ätherische Öl kaufen! Hier habe ich jedes mal wenn ich vorbei ging, meine Hände darin gebadet und damit mein Gesicht bedeckt. In dem Falle: Corona muss warten. Meine duftenden Hände im Gesicht tun einfach gut.

 

Und re davon – gleichzeitig der Ausblick beim Ergometertraining – diese Pflanze. Von grün bis voll reif gleichzeitig.

Heuer gibt es Coronabedingt keine Ausflüge in den Ort. Auch nicht in die Brauerei Hirt! In das Cafe ging ich nicht oft. Ich war meist zu müde. Auch das ist schade, denn es hat mediterranes Flair. Hugo gibt es nicht, darum habe ich nach Jahren wieder einen Aperol versucht. Schmeckt noch immer nach Chemie. ich bleibe bei Bier! Hier bei Hirter, in Graz bei Gösser.

Und in jedem Winkel eine neue Überraschung. Der Riesenschneeball! Die Feuerlielien,

Und auf dem Dach über dem Schwimmbad eine Wüstenlandschaft. Wie schön und klug! Sie sind genügsam, man braucht wenig Erde, keinen Humus.

In der Physiotherapie habe ich wieder dazu gelernt. Ein neues Gerät!

Ich bin begeisterst! Es bietet alles, was ich brauche. Kraftübung, Ausdauer, Entlüftung, Sekretmobilisation…

Ich darf es hier verwenden, aber Humanomed darf es mir nicht verkaufen. Wenn ich was will, finde ich Wege! Ohne, fahre ich nicht zurück.  Das Sanitätsshaus hat zwar meist dann geöffnet, wenn ich bei der Theerapie bin, aber sie haben eine Mailadresse. So entwickelt sich ein netter Briefverkehr. Alle Vorgespräche erledigt, Termin vereinbart, wann die Angestellte im Haus ist und ich bestellen kann. Mit Rezept vom Arzt und ID-Karte. Und dank der modernen Technik wird auch gleich ein Foto gemacht, damit kein Fehler passiert. Während meines Aufenthaltes ging es sich nicht mehr aus, aber man hat es mir nach Graz gesandt. Kostenlos. Mit allen Anssuchen, Bewilligungen etc. Ich musste nichts machen! Nur sagen, was ich will und warten bis es kommt.

Nun habe ich keine Ausrede mehr, für meine Ertüchtigung. Das Gerät für die Atemwege, Theraband und Hanteln (von Schuchi) für Muskeltraining. So oft wie in Althofen werde ich es nicht schaffen, aber es gellingt mir immmer wieder, immer öfter.

Und nun, 89 Tage später kann ich sagen, es geht mir gut. Es hat geholfen. Nicht nur körperlich, auch seelisch. Die Entspannungsübungen, Massagen und Hydrojet tun ihre Wirkung. Und dank der Sozialarbeiterin (Name leider vergessen) habe ich nun Essen auf Rädern! Sie hat auch lange gebraucht, bis sie es gefunden hat. Eine enorme Entlastung des Alltags. Ich bin so dankbar, dass sie mir jedes mal weiterhilft. Vor 2 Jahren hat sie alles ausgefüllt, damit ich meinen Behindertenzuschuß bekomme. Eine große Hilfe. Der Alltag ist für meine Krankheit oft sehr beschwerlich. Gerade wenn man keine Luft bekommt, ist kochen einfach zu mühsam. Bei jedem Infekt habe ich dann 2 – 3 Tage von Kaffe und Butterbrot gelebt. Gar nicht gut zur Heilung. Jetzt ist das kein Problem mehr. Bis Dienstag bestellen, am Freitag wird es geliefert und ich kann dann täglich das essen, wonach ich gerade Lust habe. Einschalten und warten bis es fertig ist kann ich auch, wenn ich kaum Luft habe. Wenn ich dann warm und gut esse, geht es mir besser. Das weiß ich. Aus Erfahrung.

Ich bin sehr glücklich, dass Alltag und Leben so gut organisiert sind. Dieser Winter wird viel einfacher als die letzten.

27. September 2020

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Prälatenweg

Für mich sind Wanderungen Lebenselixier. Darum bin ich auch sehr dankbar, dass es immer wieder Freundinnen gibt, die sich Zeit für mich nehmen. Das ist nicht selbstverständlich. Diesmal ging es in den Prälatenweg. Dort war ich noch nie. Sehr schön, wenig Menschen,  Heilung durch den Wald.

Es war trüb, doch die Luft tat gut. Feuchte Wärme. Das was ich brauche. Auch noch feuchter und noch wärmer hätte mich nicht gestört. Wenn andere kollabieren, bin ich in meinem Element. Das kenne ich aus Senegal.

 

Und nach Jahren wieder einmal einen rot blühenden Kastanienbaum gesehen.

 

Ich fotografiere wieder, ich schreibe wieder in meinem Blog….. Schritt für Schritt wieder auffrischen was ich vergessen habe, nachholfen was liegen blieb…Z.B.: Warum sind die Bilder hier so klein? WordPress hat sicher mehr zu bieten. Die Kamera hat GPS zeigt genau welcher Ort. Warum sieht man dies hier nicht? Bedienungsanleitungen haben 200 Seiten aufwärts! Und da gibt es: Firefox, WordPress, Office, Panasonic DMC-TZ41….. Alles will ich nicht wissen. Nur das was ich brauche, aber diese Punkte zu finden kostet auch Zeit. Aber wenn ich es dann gefunden habe, dann macht es Spaß.

In der Zwischenzeit den Alltag bewältigen. Mal mit mehr, mal mit weniger Luft.

 

 

 

17. Mai 2020

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Ausflug in den Leechwald

Es ist schon wieder ewig her, dass ich Zeit hatte für den Blog. Dabei hatte ich mir vorgenommen, regelmäßig Tagebuch zu führen. Aber ich lasse mich immer wieder ablenken. Bzw. es kommt auch immer wieder etwas dazwischen. Zuletzt Corona!

Jetzt mit 76 Jahren muss ich Angst vor der Polizei haben! Ich darf nicht mit meiner Freundin einkaufen fahren. Mit dem Taxi ja, aber nicht mit meiner Freundin. Das soll mir einer erklären!

Aber Ausflüge. Theoretisch kann ich dies auch alleine machen, doch das mag ich nicht. Und so verging viel Zeit, bis meine Freundin Rosemarie und ich zur gleichen Zeit auch Zeit hatten und beide gesund waren.

Wir wurden mit wunderschönen Wetter belohnt! Und ich begann auch wieder – nach noch längerer Zeit – zu fotografieren – und zu bearbeiten. Alles schon einmal da gewesen.

Also mit der Bim bis zur Haltestelle St. Johann. Wir wollten den Waldlehrpfad gehen. Den haben wir nicht gefunden, also einfach los irgendwohin. So schön! Die Sonne scheint, wir sind alleine mit Zitronenfalter und Vogelgezwitscher.

 

 

Wir halten auch Abstand, denn da wir keine Symptome haben, sind wir nicht getestet. Keine Ahnung ob wir nie krank waren, oder schon wieder genesen. Uns geht es einfach gut.  Nun so weit ist der Abstand nur, weil ich stehen blieb um zu fotografieren.

 

 

Ich bin gerne im Wald. Und ich bin auch schon lange sicher, dass spazieren im Wald heilsam ist für Körper, Geist und Seele. Ich gehöre zu der Generation, die es noch selbst drauf kam und kein Tutorial zur Verfügung hatte.

Und dann wieder etwas, was vor einiger Zeit noch ein Indianerspielplatz gewesen sein könnte.

Und ein Baumstamm, auf dem viele winizige Pilze wachsen.

Und ein Stück weiter, der Kroisbach

Die Bim kam, wie bestellt.  Und am Jakominiplatz so wenig Menschen, wie ich noch nie in meinem Leben erlebt hatte.

 

25. April 2020

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Seminar im Schöckelland

Schöckelland

Große Freude, Guni (die ich immer Guna nannte) wieder zu sehen. Und die Überraschung, dass auch sie sich freut. Nach so vielen Jahren, so vielen Selbsterfahrungsstunden ist es für mich noch immer unglaublich, dass man mich mag. Nicht umsonst nennt man die Muster der Kindheit prägend. Und eine Prägung kann man nicht übermalen. Doch sich erlauben zu genießen, sich zu freuen, etwas positives anzunehmen. Das kann man lernen. Und auch, dass man den eigenen Impulsen nachgibt. Dass man niemanden verletzt, weil man den Platz wechselt. Dass ich auch dann noch anerkannt werde, als das was ich bin.

Was in diesen Tagen geschehen ist, kann man nicht schildern, das muss man erlebt haben. Die Energie in der Gruppe. Menschen die man zum ersten Mal sieht und man spürt eine Verbindung, als hätten sie mich schon mein Leben lang begleitet.

Ein wunderbarer Seminarraum, wo man auch direkt in die Natur hinaus kann. Und mit dem Wetter hatten wir großes Glück! Sonne, aber nicht zu heiß, ein leichter Wind, kein Regen, kein Sturm.

Wer schon einmal bei Aufstellungsseminaren dabei war, weiß wie groß der Unterschied sein kann, ob man nun 1 Schritt weiter re oder li steht. Und welche Bilder da aufsteigen können. Wenn man sich darauf einläßt. Wofür die Quadranten nun stehen, welche Farben wofür verwendet werden, kann diffferieren. Kann man jeden Tag ändern, so wie sich das Thema ändert. Auch ob man Fragen stellt, oder eine Bitte hat. Oder auch, man lässt sich auf das Unbewusste ein. Das habe ich gemacht. Ich hatte ja keine Fragen. Spürte nur, dass es fällig ist, mich mit dem Unbewußten und meinen Ahnen zu beschäftigen. Und dann kam die erste Überraschung für mich. Gleich am ersten Tag, wollte ich einen anderen Namen! So was aber auch. Charlotte! Heute weiß ich, dass es sehr gut war, denn es schaffte die Basis. Ich sah die, die mich unterstützten, die wollten, dass ich lebe vor mir und wer es nicht wollte, war hinter mir und interessierte mich nicht.

Mein Bruder und die Weingerl-Oma. Letzterer soll ich ja so ähnlich sein, obwohl ich sie leider nur kurz hatte. Sie starb viel zu früh. Ich war erst 18 Monate alt. Und doch hat mir ihre Freundin, meine Mentorin

immer wieder gesagt: Das hat deine Großmutter auch so gemacht/gedacht. Die blieb mir Gott sei Dank, sehr lange erhalten. Sie wurde 98 Jahre! Da war ich 28. So konnte sie mir viel beibringen an sozialer Kompetenz, Geschichte etc. Als verarmte Adelige hatte sie auch Insiderwissen bezüglich 1. und 2. Weltkrieg. Sie war es auch, die mir beibrachte: Glaube nicht, was in den Zeitungen steht.

Und nach diesem ersten Tag, wo ich die Vgh. als „Wurscht“ bezeichnete und nur auf die Ressourcen schaute, wählte ich auch einen neuen Platz. Und war wieder Gertrude. Und einige waren so lieb! Haben sich sogar erkundigt, wer ich nun bin. Das ist Balsam für die Seele. Und ich konnte mich völlig entspannt auf die weiteren Rituale einlassen. Ich erkannte meine Ressourcen, die auch der Überprüfung der anderen stand hielten. Und die mir sehr nahe sind. Das war eine schöne Übung. Auch weil wir 3 uns sehr gut ergänzten. Gut einfühlen konnten.

Und bei den letzten Ritualen kam etwas für mich völlig überraschendes. Obwohl ich im Laufe meines Lebens immer wieder darauf gestoßen bin, darauf hingewiesen wurde, habe ich es ignoriert, bin es übergangen etc, etc….. Es tauchte der Weingerl-Opa auf! Der wurde nie gesehen! Nie beachtet! Warum? Weil mein Vater erst 14 war als er starb? War er deswegen so sehr mit der Mutter verbunden?

 

Warum hatte meine Großmutter ein so wunderschönes Hochzeitskleid?

 

Lt. den Dokumenten war er Keuschler! Ich muss nun meine Dokumente wieder schlichten, ordnen, mein Genogramm mit neuen Augen zeichnen. Es war die männliche Linie der Weingerl die an Lungenkrankheiten starb. Und war der Vorwurf meiner Mutter: „Du bist a typische Weingerl!“ unbewusst treffender, als von ihr gedacht.

Eines ist klar. Auch mir erging es immer wieder wie den Weingerl-Opa. Man hat mich nicht gesehen. Durch mich hindurch geblickt. Und wenn ich dann lauter wurde, waren die Reaktionen sehr unangenehm! Daher habe ich in so manchen Fall resigniert und mich zurück gezogen.

 

 

 

4. April 2020

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Zirbenland

 

 

Nach langer, langer Zeit, wieder einmal eine Reise mit der Firma Luggin. Ich hätte es nicht geschafft, aber dank meiner lieben Freundin Rosemarie hat es funktioniert.

Alles verlernt! Keine Übung. Aber Photoscape am neuen Laptop und bearbeiten habe ich wieder begonnen. Nun muss ich weiter üben, üben, üben.

 

Prost liebe Rosemarie. Eine gute Freundin ist viel wert.

 

Von der Sabathyhütte geht es – Gott sei Dank – fast eben dahin. Das Wetter spielt mit. Und die Luft ist großartig. Zirben und Lärchen machen es aus.

 

 

Es ist so schön, so ruhig. Die fitten ADHS Wanderer sind längst weg, bzw. einen anderen Weg gegangen.

 

Die Schwarzbeeren blühen schon. Da wird es heuer wohl nicht bis August dauern.

 

Und ein Ameisenhügel zeigt, dass hier noch alles  „Bio“ ist.

 

 

Dann hat es uns gereicht. Wir drehten um und gingen zur Hütte. Essen und trinken. Ja, stimmt. Essen fotografiere ich nicht. Es hat geschmeckt. Und es war viel! Und sehr gut.

 

Nach dem Essen ging es auf die andere Seite weiter. Diesmal doch bergauf! Aber ich habe es geschafft. Danke an alle Physiotherapeuten, die mich lehrten wie ich atmen muss/kann/soll. Und natürlich auch dank der guten Luft. Von hier sahen wir dann weit in`s Land. Bis zur Schmelz. Oder welcher Berg dies auch immer ist. Dort lag noch Schnee!

 

Ich habe Rosemarie schon die nächsten Daten geschickt, wann es interessante Ausflüge gäbe. Sie wird sich melden, wenn sie wiedere Zeit hat.

2. Juli 2019

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80 % oder 20 %

Das war der Beginn des Blogs. So war es angedacht. Nicht nur das Pareto-Prinzip (mit 20 % Einsatz erreicht man 80% des Erfolges) auch der Alltag ist allgemein auf die 80 % abgestimmt. Ob in der Schule, wo nur Lerchen beachtet werden oder in der Medizin wo Nebenwirkungen häufig oder auch selten eingeteilt sind. Ich bin eine Eule und mich ereilen Nebenwirkungen die nur sehr selten sind. Wenn ich aber zu 20 % der Menschheit gehöre, sind das von 7,74 Milliarden auch noch 1,548 Milliarden.

Ja, ewig her! Inzwischen war ich krank, hatte ich Handy und Laptop Probleme. Jetzt ist alles neu und auch wieder personalisiert. Mal sehen, wie sich das Jahr 2018 weiter entwickelt. Die letzten 6 – 8 Monate will ich einfach vergessen.

 

Also: Liebe Grüße an alle die mich besuchen, mich vielleicht auch abonnieren? Ich hoffe ab sofort bin ich öfter hier und kann mein privates Tagebuch auch wieder aufrecht halten.

Jetzt muss ich mich erst mal darum kümmern, ob ich eine Kur bekomme. Angeblich wird es für Lot-Patienten nicht mehr bezahlt. Aber wer mich kennt, weiß, dass Gerüchte mich motivieren.

Schöne Tage noch

Gertrude

28. März 2018

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Täglich was Neues!

So viel erlebt, nichts dokumentiert. Das ist für mich nichts Neues. Das erging mir auch in den letzten Jahrzehnten so. Ob es sich um Tagebücher handelt oder um Haushaltsbücher oder, oder, oder….

Dokumentationen beginne ich mit viel Engagement, mit viel gutem Willen und dann überrollen mich die Erlebnisse.

Na mal sehen, wann ich mir wieder die Zeit nehme, die Erlebnisse der letzten  Wochen/Monate zu beschreiben.

Momentan bin ich dauernd am „Machen“. Daheim, im Beruf, in der Freizeit.

Heute war Alain da!

Wieder eine Baustelle erledigt! Nun muss noch der Wasserinstallateur kommen wegen des Bades und der Fachmann von Geberit wegen des WC`s.

Die HN habe ich fertig, aber meine Schreibtisch ist noch immer voll. Das Protokoll von der Intervision, die letzten Dokumentationen von den Sitzungen, Planung von Ausflügen…..

Es war schön wieder einmal zu erleben, dass ich bei meiner Arbeit bleiben kann, während ein anderer etwas für mich erledigt. Im Normalfall schaffe ich um 8.00 Uhr an, was ich bis 12.00 selbst erledige. Und der Tag hat nur 24 Stunden, ich aber 1000 Ideen!

Während ich fotografiert habe, habe ich wieder erkannt, dass mein Wissen auch bei diesem Hobby einem Emmentaler gleicht. Es geht sicher besser, aber ich habe keine Zeit nachzulesen. Und ich habe niemand, der genug Zeit hat mit mir gemeinsam auf Fotosafari zu gehen und mir was zu erklären. Bzw. sie sind so viel besser als ich, dass sie keine Zeit für mich haben.

Immerhin habe ich heute wieder einen Blog-Beitrag geschrieben, bevor ich meine Pflichten begonnen habe, sonst wäre es wieder nichts geworden.

 

 

2. Dezember 2017

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Wie die Zeit vergeht!


Beim Beitrag vom 10.6. über die Angst, habe ich geschrieben: Fortsetzung folgt. Ja. Jetzt ist August! In der Zwischenzeit hatte ich einen Bauchdeckenbruch. Anfrage an Dr. Google: Öfter bei Lungenkranken. Passt. Meistens erkennt es der Patient nicht. Ich habe es sofort erkannt. Und – Gott behüte uns vor allem was noch ein Glück ist (Zitat Tante Jolesch) – hatte an diesem Tag meine Ärztin auch abends Ordination, sodaß sie mir gleich eine Überweisung an den Radiologen schreiben konnte.

Gleich zur OP? Geht nicht. Ich habe Termine vereinbart. Aber ich bin ja lösungsorientiert. Also vereinbare ich selbst die Termine im LKH West. Wie gut, dass es das Internet gibt. Mails kann man um jede Tages- und Nachtzeit senden.

Ursprünglich dachte ich, man kann gleich Gastroskopie und Colonoskopie mitmachen, aber der Chirurg in der Amb. meinte besser nicht. Er hat mich auch nach meinem Alter gefragt. Das finde ich gut. Fortschrittlich, denn vor Jahren, bei meiner Mutter meinte der Chirurg noch, es ist schade, das…. Da war meine Mutter schon über 80.

Termin vereinbart. Nach dem Selbsterfahrungsseminar in Wien. OP am 24.5. im LKH West. Und wie es der Zufall will, bei der Aufnahme am 23.5. ist in meinem Zimmer eine Dame die vor Angst zittert. Sie versteht mich nicht. Ich habe keine Angst vor der OP. Ich habe Angst, dass sich ohne OP mein Zustand eventuell verschlechtert. Darmverschluss etc. Das ist der Unterschied zwischen realer und anerzogener Angst. Oder Angst vor allem, was man nicht unter Kontrolle hat. Wenn das ER nicht gefragt wird und das EL oder K das ER trübt.

Gott ist gerecht. Es wäre nicht gut gewesen, wenn wir beide nach der OP in einem Zimmer gelegen wären. Ich brauche Ruhe um mich zu regenerieren, sie zittert vor Angst, hat eine Riesenhandtasche mit Krims- Krams, wo sie dauernd herumkramt. Wozu braucht man im Spital so viel Schminkzeugs? Sie bekommt viel Besuch. Das ist schön für sie, aber aus Erfahrung weiß ich, dass dies nach der OP belastend ist. Und sie raucht! Aber sie stellte fest, sie ist besser versichert! Kommt auf die 1. Klasse. So bekam auch ich ein Einzelzimmer. Ohne bessere Versicherung.

Und dann kam der Hammer! Nette Unterhaltung mit dem Anästhesisten, EKG etc. er meinte noch er wird mich als Erste einteilen, damit ich lange im Wachraum liegen kann und dann kommt der Chirurg und erklärt mir, der Anästhesist verweigert sich, weil es ihm zu riskant ist. Ich weiß, ich bin Hochrisikopatientin und jeder Anästhesist hat Bedenken. Mich aber nach Hause schicken? Nein. Kommt nicht in Frage. Ich werde auf die Lungenambulanz geschickt. Diese Sprache kenne ich. Danach und weil auch der Chirurg meiner Meinung war, hat er einen anderen Anästhesisten gefunden. Dadurch war ich aber die Letzte im Wachraum. Die Schwester war so liebevoll achtsam. Super. „Gut machen Sie das Frau Weingerl. Tief atmen. Mit offenen Mund atmen. Sehr gut!“

Ich wollte ursprünglich die Unterlagen des Seminars „Gefühle“ im Spital aufarbeiten. Das war aber nicht möglich. Anästhesie ist doch anstrengender als ich es wahr haben will. Daher ruhe ich mich aus, schlafe, sehe fern.

 

 

So schön die Aussicht auch ist. Ich muss nicht wieder kommen. Und schon gar nicht mit dem Hubschrauber, der laufend Patienten brachte.

Bis zum nächsten Mal. Und möge es diesmal nicht so lange dauern.

9. August 2017

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Abschiede

Es gibt viele Abschiede in meinem Leben. Traurige, die ich nicht wollte, aber auch solche, die ich bewußt getroffen habe. Diesmal habe ich mich vom Grünen See verabschiedet.

So schön, ruhig, beschaulich war dieser Ort. Immer wieder kam ich her um Ruhe und Natur zu tanken. Und dann kam ein Preisausschreiben, welches ist der schönste Ort der Steiermark. Da hat der grüne See gewonnen. Und jetzt schaut es so aus:

Wobei das letzte Bild bereits abends war. Wo die meisten schon wieder heim oder auch nur weg gefahren sind. Und am Eingang  des Grünen Sees! Selfie, Selfie, Selfie. Die Frauen als Lorelai, die Männer als Herrscher der Welt. Und dann schnell telefoniert, wo man ist, wo man gestern war, wie schade, dass der andere nicht da ist.

Die armen wurden auch aufgescheucht. Es hatte immerhin auch was Gutes. Ich fand neue Wege. Abseits.

 

 

Dazu muss man aber gehen. Zu Fuß. Mir fiel es schwer, denn es war kurz nach meiner OP und die Anästhesie ist für die Lunge anstrengend. Und da dann auch das Immunsystem geschwächt ist, hatte ich auch – wieder einmal – einen Infekt. Doch ich war im Wald! Nicht nur im Gasthaus oder am Phone.

 

 

Und nach diesem Spaziergang saß ich ganz lange am Eingang und nahm Abschied. Ohne zu fotografieren, ohne zu reden. Ganz still und leise. Mich zurück erinnert an die vergangenen Jahre. Der See hat im Frühjahr zur Schneeschmelze viel mehr Wasser. Da ist die Farbe anders, der Himmel, die Stimmung…. Und ich war dort zu allen Jahreszeiten. In meiner Jugend sind wir dann von dort weiter gegangen in das Hochschwabgebiet. Vom Bodenbauer über das G`hackte… Unglaublich, dass ich das konnte. Und gut, dass ich es gemacht habe.

Ähnliches habe ich auch in der Arena von Verona erlebt. Auch da habe ich viele schöne „Spettacolo“ erlebt. Bis zum letzten Mal. Eine wunderschöne Aufführung von Lady Macbeth von Verdi. Die Kulisse, das Bühnenbild, die Künstler… Wunderbar. Doch die Atmosphäre im Publikum? Zum Großteil Touristen und Musikantenstadl. Ich habe nichts gegen den Musikantenstadl aber an dem Ort? Elektrische Kerzen und diese komischen Finger, die in das Fußballstadion gehören. Und ich will mich auch nicht 3 – 4 Stunden anstellen, nur damit ich einen Platz bekomme. Auch da stand ich am Ende der Aufführung still und ruhig, währen rund um mich alle nach draußen strömten. Und erinnerte mich an die Aufführungen in meiner Jugend. Wo man maximal 20 min warten musste und dann saß man zwischen elegant gekleideten Italienern, die mit mir „Formaggio e prosciutto“ teilten. Mit viel Rotwein und Weißbrot. Einmal als wir länger warten mussten – Nabucco – sang das Publikum den Gefangenenchor. Und darüber der nachtschwarze Himmel.

Oder die Sixtinische Kapelle. 3 Gruppen von max. 10 Personen und einem italienischen Führer. Da sah man die Fresken noch. Man stand nicht 10 cm davor, bzw. sah nichts, weil die Menschenmassen alles verdecken. Mit Ausnahme der Deckenfresken. Und da würden sie auch hochfahren wenn es eine Möglichkeit gäbe.

Andere Zeiten. Nicht schlimm. Nicht besser, nicht schlechter, nur anders. Nun werde ich mich neu orientieren. Gestern habe ich das gefunden: http://www.selbsthilfe-lot.at/reisen-mit-o2.php

9. Juli 2017

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