Was bin ich? 80% oder 20%?

Schlossberg Graz

Am 30.3. meldet sich Verena und schlägt mir 3 Temine vor. Ich bin nicht in Hochform, darum Carpe diem, gleich am 31.3. Ich muss hoch kommen. Aufbauen. Mit Verena ist dies sehr angenehm, weil wir beide flexibel sind. Wetter, Sommerzeit, körperliche Verfassung….. Das alles spielt mit und verlangt kurzfristig Änderung.
Der Schloßberg bietet viele Möglichkeiten. Mit der Bahn hoch, dann: Rundgang, oder Museum, oder bergab gehen. Das wollte ich schon lange.
Die Sommerzeit kümmert mich ja wenig. Nur, dass „Fit mit Philip“ eine Stunde zu früh ist, ist blöd. Da bin ich noch nicht bereit. Das dauert noch bis ich mich wieder gewöhnt habe. Deshalb kommt mir der Termin grade recht. Alles liegen und stehen lassen und raus aus der Bude. Frische Luft und Bewegung.
Das Wetter ist schon im April. Es zieht sich zusammen, dann wieder Sonnenschein. Auch gut. Was immer wir machen, können wir oben entscheiden.
Ich habe wieder einige Schritte bezüglich Fotografie und Kamera gelernt. Funktioniert nicht. Nochmals lesen. Videos kommen nur per Zufall. Nicht wenn ich will. Dafür dann, wenn ich nicht will.

Vor dem Eingang zur Schloßbergbahn aufgenommen. Es gibt sogar ein Video. Doch mir wird erkärt, ich sei nicht berechtigt dieses hier hochzuladen. Sehr lustig.

Wir treffen uns im Eingang. Verena bringt ein Palmsträuschen mit. Die Grünen verschenken es am Hauptplatz und sie hat gleich auch an mich gedacht.

Typisch Weingerl: In der Bahn sofort Kontakt mit Fremden. Eine Dame sitzt in der Mitte, umrahmt von Tasche und Mantel. Aber sie macht sofort Platz. Ich spreche sie an, weil auch noch ein Mädchen Platz haben soll, und ein Herr mit Krücken. Mein Kommentar: „Wir haben alle Platz. Einfach zusammen rücken.“ Es stellt sich heraus: Sie ist Spanierien. Kein Deutsch, kein Englisch, kein Italienisch. Ich kein Spanisch, kein Französisch. Aber wir lachen miteinander.
Beim Aussteigen lasse ich die vor, die schneller sind als ich. Das ist auch der Herr mit Krücken. Stiegen und bergauf heißt: Stehen, einatmen, weitergehen so lange man ausatmet, dann wieder stehen bleiben. Da dürfen mich alle überholen. By the way, der Herr mit Krücken ist aus Vorarlberg.
Das Wetter ist sehr angenehm. An manchen Ecken Wind, aber nie kalt. Und der Frühling zeigt sich in seiner Pracht.


Die Aussicht vom chinesischen Pavillon weit ins Land. Sehr schön. Aber leider sieht man auch wie viel verbaut wurde. Und nicht immer gut! So manches ist nicht mehr leistbar, steht leer. Die nächsten Generationen haben viel zu tun.

Blick auf mein Viertel.

Weiter geht es zu den Stufen. Diesen Weg bin ich schon lange nicht mehr gegangen. Dabei ist er so schön.

Und immer wieder dazwischen Ruhezonen.

Auf halber Höhe, das erste Mal, dass ich das Dach vom Kastner so „nahe“ sehe. So lange war ich schon nicht mehr auf der Seite des Schlossberges. Von unten sieht man es nicht, und von oben nicht so deutlich. Zugegeben, mein Geschmack ist es nicht, aber hässlich ist es auch nicht. Es ist eben utopisch. Dort im Cafe zu sitzen ist auch lange her. Von Rosemarie schon lange nichts gehört. Die kennt die Kaffehäuser rund um den Hauptplatz. Alle.

Manches Foto ist ein Zufallstreffer. Wenn die Sonne im Rücken ist – wie empfohlen – sehe ich nichts am Display. Schon gar nicht, wenn die Brille dunkel ist.

Der weiße Strauch hätte es werden sollen. Zoom ins Blinde brachte das Spalier an der Wand.

Die Automatik funktioniert auch nicht so richtig. Stellt sich nicht von selbst ein. Ob dies noch aus der Zeit ist? https://blog.dieweingerl.at/2022/06/09/__trashed/? Egal. Mit P und manueller Einstellung wird es wieder. Am PC erkenne ich, einige „automatische“ sind nicht so scharf. Schade. Das sah man auf dem Display nicht.

Passt. Werde ich bei Gelegenheit nachlesen. Die Bedienungsanleitung habe ich ja ausgedruckt. Schöner Schmarrn. Papier verbrauchen, weil mit scrollen nach jeder 2. Zeile werde ich nur verwirrt. Das Tutorial ist sehr gut, doch auch sehr schnell und deckt nicht alle Fragen ab. Bin nachschlagen gewohnt.

Bei einer „Haltestelle“ geht eine Gruppe bergauf an mir vorbei. Sie fragen sehr erstaunt: „Sie sind auch hier hochgegangen?“ Ich lache herzlich. Nein, vor 20 Jahren das letzte Mal.

Ich freue mich auf Hausmannskost in der „Alten Münze“. Überraschung: Wurde zu KLYO. Weder „Saure Wurst“, noch Blutwurst mit Sauerkraut. Also keine Experimente mit Bier! Besser Hugo als Einstieg. Beef Tartar ist aus. Pilzravioli.
Verena bleibt noch auf ein Getränk. Limonade! Sauer macht lustig. Meint sie.
Wir bekamen schon vor der Bestellung ein Wasserglas, also kein Problem. Sie kann verdünnen.

Die Ravioli sind eine gute Wahl! Fast vegan und genau richtig. Nicht zu viel und nicht zu wenig. Über die Ravioli Nüsse in Butter geröstet. Im ersten Moment dachte ich dies seien Grammeln. Schmecken noch besser. Nur die Butter ist nicht vegan. Ein positiver Abschluß mit gutem Gewissen.
Und man kann mit Karte bezahlen. Auch den Tip. Das ist für mich bequem. Ich glaube nicht, dass das Bargeld je verschwinden wird. Doch beides, je nach Bedarf zu verwenden will ich weiterhin selbst entscheiden können. Nicht weil eine der beiden Fraktionen gewinnt.

Noch ein Blick auf die 260 Stufen, die ich bergab ging. Und den Tisch an dem ich gegessen habe.

Die Bim hält 20 Schritte weiter und fährt bis zu meinem Stammlokal! Heute kehre ich dort nicht ein. Spätestens in 4 Tagen bin ich dort. Mädelstreff.
Daheim angekommen finde ich gelben Zettel im Briefkasten. Paket in der Box. Lieferung eingelangt: Türkranz, Schaufel etc.
Was leben wir doch in einer schönen Zeit. Das alles was ich hier schildere wäre meinen Eltern nicht möglich gewesen. Whats app Treffen vereinbart. Bim all 5 min. Bestellung online. Zustellung, obwohl nicht daheim.
Ja, wir haben Kriege. Hatten vergangene Generationen auch.
Ja wir haben Covid. Vergangene Generationen hatten TBC und Kinderlähmung.
Und wir haben Querdenker, Verschwörungen etc. Wie auch die vergangenen Generationen. Dass so wenige Menschen gelernt haben, das Wissen, die Errungenschaften zu nutzen ist verwunderlich.
Ja, Menschen sind eigenartig und die Seele ist ein weites Land.

Die Bilder vom Fotoapparat in die Mediathek und dann hierher…. Sie verändern sich. Auf der Kamera größer Blickwinkel, schärfer. Gott weiß warum.

1. April 2023

Gepostet in: Allgemein

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