Was bin ich? 80% oder 20%?

Auszeit bei „Die Wasnerin“

Wie üblich: no risk no fun.

Ich brauche dringend Erholung und kann auch  „Besser leben“ nutzen. Also auf ins Abenteuer, neue, unbekannte Destination. Welche Angebote wo entsprechen meinen Wünschen. „Die Wasnerin“ bietet Wellness, Wald und Berg. Auch die Bahnverbindung passt.

Nach den letzten beiden Jahren brauche ich 3 Wochen. Geld habe ich mir auch erspart. Los gehts. Alles buchen. Für den Rex gibt es kein Service. Kein Problem der Bahnbegleiter hat mir noch immer geholfen.

Viel zu früh am Bahnhof. Keine Bank, aber mein Koffer hält mich aus.

Service Personal am Bahnhof und IS wie immer pünktlich, freundlich, fürsorglich. Auch beim Umsteigen in Stainach-Irdning noch alles gut. Nur im Rex! Kein Personal. Jeder könnte kostenlos fahren. Es kommt niemand. Ich 2 Koffer und Sauerstoff im Rucksack! Aber eine Schulklasse ist im Zug und die Schüler helfen sofort. Beide Koffer werden mir abgenommen. Vor dem Bahnhof wartet schon das Auto der Wasnerin.
3G und Führung durch das Haus! Danke!

Gleich nach der Ankunft im Zimmer dieser Blick auf den Dachstein.


Erst mal nur Ruhe, schlafen, erholen. „Auszeit“ heißt es hier. Zum Abendessen! Ich gehe in die falsche Richtung. Klar. Passiert mir auch später noch einige Male.

Andere Richtung. Da ist eine Tür die ich für das Ende des Ganges halte. Prompt lande ich bei der Rezeption statt im Restaurant. Ich werde wieder geführt. Und erfahre zum ersten Mal die Speisekarte! Amuse Gueule, Vorspeise, Zwischengang, Hauptspeise, Nachspeise, Käse. Alles sehr gut. Auch vegan und vegetarisch. Ich habe es kreuz und quer bestellt. Nach einiger Zeit kam ich drauf, dass das Sorbet der vegane Zwischengang ist. Hat mir sehr gut geschmeckt, weil nicht so süß.

Und nach 1 Woche wurde ich gefragt, ob ich besondere Wünsche hätte! Man würde extra für mich etwas kochen. Was soll ich mir wünschen? Ich komme nicht nach mit dem was vorhanden ist.


Gott sei Dank habe ich 3 Wochen gebucht, sonst hätte ich keinen Ruhetag. Würde in das alte Muster fallen. Mich unter Druck setzen, um so viel wie möglich zu erleben. So kann ich entspannt auch Tennis Vienna schauen, ohne Angst etwas zu versäumen.

Am nächsten Morgen beim Frühstück. In der Bar eine liebevolle Ecke und ein Hund der mich begrüßt. Wie jeder Hund. Ich freue mich, nehme Platz und sehe, da ist noch einer. Wird mir immer sympathischer. Bis ich fest stelle, dass ich falsch am Platz bin. Hier ist es der Platz für Hunde und ihre Besitzer reserviert. Typisch die Weingerl. Hat schon Kontakt aufgenommen und O-Saft eingeschenkt. Der mir nicht zusteht.

Ich finde dann meinen Platz im Wintergarten. Wunderschön, mit Aussicht auf die alten Kastanien im Hof, die unter der Trockenheit litten und zugesschnitten werden mussten.

Ich genieße die Ruhe, die positive freundliche Stimmung, der Kellner der freundlich lacht, als ich meine 1 Tasse Kaffe ist zu wenig. 1 Kanne, Verlängerter aus der Maschine. Später musste ich nichts mehr sagen. Wir lachten uns nur mehr zu. Da hier strikte 3 G Regel herrscht sind wir auch ohne Maske.

Die vielen Kleinigkeiten, die mich so liebevoll ansprechen, bemerke ich erst später. Es ist eine liebevolle und doch praktische Philosophie dahinter.

Umweltschutz wird hier groß geschrieben. Holz und Karton statt Plastik, Wäsche wird mit Nachtstrom gewaschen und die Hitze des Wellnessbereiches wird auch wieder umgeleitet und als Strom wieder benutzt.

Zu meinem Geburtstag kommt nicht nur 1 Kellner, nein auch Herr Barta und jeder der vorüber geht. Das Glas Sekt nehme ich zur Nachspeise sage ich. Die bestelle ich dann aber ab, da ich auch noch einen Sacherwürfel mit einer Kerze auf einem Tablett mit Geburtstagswünschen bekomme. Ausnahmsweise bereue ich es keine Handy dabei zu haben. Kann es nicht fotografieren. Aber ich freue mich sehr. Es ist irgendwie anders, als in jedem anderen Hotel. Eine eigene Energie.


Es wird hier so viele inklusive angeboten. Div. Yoga Stunden, geführte Wanderungen, Meditationen, Life Musik mit oder ohneTanz, und, und,und. Meine Trainingsanzüge ließ ich daheim! Dafür Winterpullover, die ich nicht brauche.

Am 23.10. habe ich mich zum Waldbaden angemeldet. Die Gruppe ist total lieb. Aber obwohl ich nicht spreche und sehr auf jede Bewegung achte, muss ich umdrehen.

Die Führerin will mit mir zurück gehen, aber das will ich nicht. Ich habe ja Zeit. Und ja, nur Handy, aber o.k. Erinnerungen kann ich einfangen. Ich genieße es. In der Natur gehen und fotografieren. Das ist meins. Das werde ich so oft wie möglich nutzen.

Am Phone kenne ich mich mit Zoom nicht aus! Weit weg eine Herde Braunvieh und dazwischen ein weißes Kalb. So süß. Ich schaue eine Weile zu. Weit und breit kein Mensch, kein Auto. In der Ferne ein Traktor.

Natürlich verlaufe ich mich wieder. Anders geht es ja nicht. Wer kann auch wissen, dass den Hang hinunter jede Menge Häuser stehen, und die Straßen dazwischen alle gleich aussehen. Ich habe ja nur vorwärts geschaut. Langsam wird es anstrengend. Und auch das Telefonat mit der Rezeption hilft wenig, denn ich nach meinen Angaben, weiß dort niemand wo ich bin. Bis ich am Eingang vom Golf Platz bin. Da ruf ich an und meine ob mich jemand holen kann. Heute weiß ich, wie lustig das war, denn um die Kurve ist der Eingang zur Wasnerin. Keine 100 Schritte.

Halleluja. Daheim. Erst ins Zimmer umziehen, duschen und dann gemütlich zum Frühstück. Ein schöner Tag! Und dann ruft mich auch noch Doris an, weil man Sorge hatte, ob ich wohl gut zurück bin. So viel „Kümmerei“ um einen Gast habe ich seit Indien nicht mehr erlebt. Die Sauna mit der Gruppe erlebe ich nicht, da bin ich gerade bei der 3. Tasse Kaffee. Ich werde mich erkundigen, wann das nächste Waldbaden ist, dann gehe ich nur zum Aufgusss in die Sauna.

Wenn man da sitzt, schaut man auf dieses Panorama:

Trotz Panoramaaufnahme ist mir mit meinem Equipment die Aufnahme nicht anders möglich.


27.10. Saunaaufguss mit den „Waldbadern“. Nora macht das großartig. Yoga eben. Und die Duftauwahl ist wunderbar.

29.10. Aktivprogramm. Yoga in der Natur. Zum Ödsee. Wunderschön. Leider keine Fotos, denn Handy im Zimmer und Kamera nicht aufgeladen. Ja, Google hat auch. Doch was ich gesehen habe, ist nicht auf Goggle. Der Baumstumpf, der aussieht wie ein Genießer mit Knollennase, oder der Baumschwamm, der aussieht wie ein Elefantenfuss. Die Stimmung zwischen Sommer und Herbst. Nun ja. So schaut er aus: https://www.google.com/search?q=%C3%96dsee&client=firefox-b-d&sxsrf=AOaemvI_Zv7ZZFphYT9dCkn1hDbVucDcWA:1637413332586&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ved=2ahUKEwjnyqeAgKf0AhUY57sIHfPQBJQQ_AUoAnoECAEQBA&biw=1024&bih=456&dpr=1.88

2 .11. Der erste Tag wo ich den Dachstein nicht sehe. Ich sah ihn ja jeden Tag beim Aufwachen.

Nach ein paar Tagen nur schlafen, essen, schauen, Wellness buchte ich die ersten Behandlungen. Detox Bad, Detox Drainage, Detox Körperbehandlung. Auch hier die Ruheräume liebevoll, erdig und beruhigend eingerichtet/ausgestattet.

Rückblickend kann ich sagen, ich habe alles richtig gemacht. Sogar, der Stress mit dem Maler war zur rechten Zeit, denn jetzt ist das Wohnzimmer ausgemalt, umgestellt, alle Teppiche etc. gesaugt  geputzt. Und nach den beiden nervigen Jahren, habe ich diese 3 Wochen dringend gebraucht.

Ab Do nicht mehr: „Gaanz gerne!“, „Bier hats Stiegl oder Trummer hats auch.“ „Rechnung? Jo!“ Es heißt, es arbeiten 10 Nationen im Haus. Im Service traf ich nur Ungarn. Seit kurzem erst fühle ich mich wieder „normal“. Jetzt spüre ich, was alles von mir abgefallen ist. Und dass es gut war, dass ich keine Trainingsanzüge mit hatte. So habe ich mich nicht überfordert. Blieb im Zimmer, statt bei Yoga und, und, und mit zu machen. Nur 2 Ausflüge! Alles entschleunigt und entspannt.

Heute (2.11.) als Abschied gebucht: Ganzheitliche Wirbelsäulenbehandlung und Gesichtsbehandlung. Die Wirbelsäulenbehandlung war traumhaft. Ganz anders als erwartet. Ich lag am Rücken und die Therapeutin arbeitete mit Beinen und Armen. Ich habe mitgeholfen, denn ich ließ mich fallen! Alles schlapp! Nun fühlen sich auch beide Beine wieder gleich hoch und gleich stark an.

Morgen geht es wieder heim. 3 Wochen Entspannung. Nur freundliche Menschen. Es gibt hier für jeden das was er braucht. Von Basenfasten/Detox bis zur Völlerei mit 5 Std. Frühstück und 5 Gängen beim Abendessen. Ruheräume in die man sich zurück ziehen kann, geführte Wanderungen Yoga morgens und abends. Ich möchte schon wieder kommen. Zwischen Ostern ubd Pfingsten wäre es vielleicht gut. 1 Woche- 10 Tage. Jetzt kenne ich mich aus, wenn ich wieder komme, weiß ich was ich will und was mir möglich ist.

Das Phone ist im Rucksack, die Landschaft zieht vorbei. Ich bin völig entspannt, genieße die Bahnfahrt. Egal wie das Bild aussieht. Es passt.


Und im Mai komme ich wieder!


4. November 2021

Gepostet in: Allgemein

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