Was bin ich? 80% oder 20%?

Auszeit

Ich habe gebucht. Wie üblich, mit Nachlass und Service. Dass ich mit der Graz-Karte auch das Klimaticket Stmk. erworben hatte wußte ich nicht. Also die ÖBB gesponsert. Beim Rex gibt es noch immer kein Service. Bei der Hinfahrt Schienenersatzverkehr. Da wurde mir geholfen. Für die Rückfahrt habe ich umorganisiert. Service mit Koffer Tür zu Tür. Die beste Lösung. Ich ohne Koffer. Wann der in Graz ist, ist mir egal. Anzuziehen habe ich genug, die Medikamente haben in der Handtasche, bzw. Rucksack Platz. Sauerstoffgerät ist schwer genug.

31.5. Ein anstrengender Tag mit all der Umsteigerei. Rauf und runter. Hat geklappt. Die letzte Energie wird zur Regeneration aufgewandt! Sekt, Dampfbad, Whirlpool. Aufgetankt für das Abendessen.

Das kenne ich schon aus der Vgh. 6 Gänge, bei jedem Gang 3 Möglichkeiten. Das volle Verwöhnprogramm. Dazu noch eine vegane Speisekarte. Die Veganer am Nebentisch mischen diese Möglichkeiten. Dies und das oder doch nicht, haben Sie vielleicht auch dies…. Der Ober bleibt höflich, freundlich, empfiehlt, ändert, erklärt,….

Jeden 2. Tag als letzter Gang das Käsebufett. Ich liebe es! Lasse lieber die Suppe weg und nur eine kleine Portion bei der Hauptspeise.

1.6. Schlapp, Kopfweh, keine Ahnung was ich unternehmen werde. Nicht alles was geboten wird, kann ich mitmachenDas stört mich nicht. Wäre mir auch vor 30 Jahren zu anstrengend gewesen. Ich setze mich nicht mehr unter Druck.

Nach dem Frühstück, erst mal ins Zimmer. Sauerstoff tanken, nichts tun. Aus dem Koffer nur was ich brauche. Kein überflüssiger Schritt oder Griff. Noch ist die Anspannung von gestern da.

Später Sonne und Wasser da kann ich alles! Schwimmen, auf der Sprudelliege in der Sonne liegen, mich vom Sprudel massieren lassen. Wieder schwimmen, auf der Liege den Falter lesen. Und zurück ins Zimmer. Abkühlen. Morgen gibt es die Tranquillity pro sleep Massage. Darauf freue ich mich sehr.

2.6. Nach dem Frühstück in den Whirlpool. Ein Paar ist schon hier. Der Mann drückt hektisch irgendwo drauf. Beide schauen mich an, ob ich mich auskenne. Ja! Wie das mit dem Strudel ist? Automatisch. Wann? Schulter zucken. Ich weiß es nicht. Passiert mir immer wieder. Man fragt mich Dinge, die ich nicht wissen kann.

Leider kein Shuttlebus zum Narzissenfest. Der Ort abgesperrt! Die Empfehlung: „Zu Fuß“ ist für mich keine Lösung.

Um 15.00 Tranquillity Pro Sleep. Das kann man nicht schildern, das muss man erleben! Schon der Duft, wenn man den Raum betritt. Licht aus, nur mehr die Stimme und die Hände von Carmen. Gleich die nächsten Anwendungen gebucht. Anwendungen wie die Tranquillity pro sleep etc. helfen mehr als alle Inhalationen und Medikamente. Dies gibt es in Graz in der Form leider nicht.

Nochmals zur Rezeption, da Carmen meinte, die können etwas organisieren. Leider nein. Das Narzissenfest werde ich heuer nicht sehen. Es gibt keinen Shuttle, die meisten gehen zu Fuß nach Bad Aussee. Ist mir zu riskant so alleine. Vielleicht nächstes Jahr. Die Tischnachbarn kamen extra wegen des Narzissenfestes, telefonisch wurde ihnen ein Shuttle versprochen und nun mussten sie mit dem Auto fahren. Sie sind enttäuscht. Immerhin haben sie es gesehen.

Gut, dass sie Smartphonejunkie sind. Beim Abendessen denke ich gerade an Ofner, dessen Spiel ich nur bis zum Anfang des 5. Satzes sah. Jetzt höre ich: „Ofner hat gewonnen“. Wow. Spannendes Spiel. Und er behielt die Nerven. Hat auch zwischendurch die Taktik umgestellt. Nicht so einfach mitten in einem Match gegen Fognini.

3.6. Heute morgen wieder Kopfschmerzen. Am Weg zum Frühstück treffe ich Carmen. Die weiß sofort warum. Ich auch! Tiefdruck-Wetter. Es kommt noch was. Meint sie, ich meine das auch.

Kein Wunder, wenn das Wetter so schnell umschlägt wie hier. Das Frühstück (bis 12.00 Uhr) hilft besser als jede Tablette. Für Early morning bird ab 7.30 am Dach. Es ist so angenehm! Personal, Gäste und Hunde, auch wenn alles voll ist, nie Lärm, kein Phone. Alle ruhig, höflich, das Bufett wird nicht abgegrast. Kirschen, Melonen, Feigen…. von allem ein paar Stück. Kein Teller wird überladen.

Auch warme Küche. Ei und Schinken in jeder Facon. Für jeden etwas.

Trotz Wind geht es mir viel besser. Kastanien, das Vogelgezwischer, die Berge. Und die große Kanne Kaffe!

An der Tür das Programm für die Woche 5.6. – 11.6. Mein Programm für heute: Infrarotkabine, dann ins Dampfbad.

In den Pausen Apfelspalten und Wasser. Ich schaue zu, wie der Vitaminaufguß funktioniert. Noch bin ich nicht ganz angekommen. Erst nur zuschauen. Das reicht. Ich muss nicht überall dabei sein.

Im Ruheraum, Falter lesen und Aktivprogramm für die nächste Woche wählen.

4.6. Der Plan steht fest! Energie gezielt einteilen! Aufwachen ohne Wecker, Frühstück nicht vor 10.30. Sauerstoff tanken im Zimmer, oder vor dem Zimmer. Je nach Wetter. Schwimmen, Wellness, Aktivitäten, Pausen und auch den Blog.

Nachmittags Klangschalenaufguss. Iris ist diplomierte Yoga-Lehrerin, gibt Kurse, macht Workshops für Gruppen und Einzeln. Voriges Jahr Aerial-Yoga mit ihr. Sie hat mich gleich wieder erkannt und meinte ich muss unbedingt zum Ödsee! Ja. Weiß ich. Ich schildere, wie das vor 2 Jahren und vor 1 Jahr war. Entweder kein Gerät, oder kein See. Alle lachen. Guter Einstieg. Hat heuer wieder nicht geklappt.

3 Durchgänge. Habe ich nicht bemerkt. Ich war in Trance. Nur der Klang und ich.

Anschließend in den Schnee. Darauf habe ich mich schon lange gefreut. Es ist sehr angenehm. Kältekammer wird mir von den Ärzten immer verboten. Schnee ist milder. Tut gut. Weiter zum Ruheraum, nachfühlen, entspannen, Abendessen.

6.6. 17.00 Uhr „Aqua-Fitness mit Marleen – gezielte Übungen in der Leichtigkeit des Wassers.“ Bewegung im Wasser, in der Gruppe und nach der Anstrengung wieder auf die Sprudelliege als Massage. Danach war ich wirklich fit. 30 min die sich auszahlen. Auf dem Strudel liegen, als Rückenmassage und dann Abendessen. Heute eine sanguinische Stimmung. Alle lachen, sind fröhlich.

7.6. Der Plan funktioniert. Der Kopfschmerz ist verflogen. Ohne Tabletten.

Heute um 16.00 Uhr „Süßes Erlebnis – Waldbeere-Aufguss“ mit Bence. Er hat einige Male gefragt wie es mir geht. Gut. Als ich ihn gefragt habe, warum er sich Sorgen um mich macht, meinte er heute nicht. Aber im Lift. Ja, da war ich im Stress. Das war vor 3 Tagen. Dass er sich das gemerkt hat!

Warum war ich im Stress? Ich habe einen falschen Bademantel angezogen! Weil es der einzige war. Sonst schaue ich immer auf die Kluppe. Nicht mal in die Tasche gegriffen. Da war die Brille der Dame drinnen! War mir sehr peinlich! Ich bin viel zu schnell aufgesprungen, Personal gesucht für neuen Bademantel…. Bence gefunden, der mir half. Und im Lift mit mir nach oben fuhr. Da hatte ich keine Luft! Kenne ich an mir. Selber schuld. Wäre auch langsam möglich gewesen. Für ihn sah es bedrohlich aus.

Ich bin die, die ihr Phone meist daheim lässt, ihr Essen nicht fotografiert. Ich komme mir echt blöd vor, dass ich diesmal – selten, aber doch – mit dem Phone unterwegs bin und fotografiere. Für den Blog. Mit dem Phone wird es nicht so schön, wie mit der Kamera. Nicht nur wegen des Gerätes (Jahrgang 2017), ich mache damit die alten Fehler. Wackeln, schräg halten etc. Das Phone liegt einfach nicht so gut in der Hand. Zu leicht. Dann kommt noch eine „Frau wichtig“ und meint, ich darf keine Menschen fotografieren! No na! Abgesehen davon, dass ich alleine im Wellnessbereich bin, fotografiere ich gerade ein Schild! Vorurteile treffen immer die Falschen. 🙂

Meine Idee jede Sauna mit Beschreibung in den Blog zu stellen, scheitert an der Wärme. Die Linse beschlägt sich! Nicht zu Ende gedacht.

Dieses Jahr ist komplett anders. Einerseits bin ich nervlich stabiler, da nichts Gröberes passiert ist, andererseits haben mich die Infekte und Untersuchungen körperlich geschwächt. Daher weniger Aktivitäten, mehr Ruhe. Zwischendurch auch Zeit für Fotos und Blog. Also nicht 100 % ohne Technik.

9.6. 15.30 „Open Air Aperitiv Schifffahrt am Wasser.“ Ausflug mit Frau Barta und Marleen“. Ich freue mich schon darauf, seit ich gebucht habe. Mit dem Auto zum See. Es dauert bis ich die Kamera eingestellt habe. Alle glauben, ich hätte Bedenken weil es bergab geht. Nein. Keine Probleme. Ich bin beweglich.

Marleen passt auf mich auf. Wir kennen uns seit Aqua Fit.

Die Umgebung ist traumhaft schön! Kalkfelsen, Wald und sogar eine Gams haben wir gesehen. Viele Impressionen! An den Kalkfelsen am Rand sieht man wie hoch der Wasserstand war. Ein Motiv jagt das andere.Ruhe, Stille. Wir, die Fische und die Vögel. Kein Phone klingelt, wir können uns unterhalten, lachen, essen trinken.

Einfahrt zum Staudamm.

Vor der Wende der Manöverschluck. Auch am Rückweg kann ich mich nicht satt sehen, an den vielen verschiedenen Eindrücken.

Und wieder zurück an der Anlegestelle.

Nur eine kleine Auswahl habe ich fotografiert, denn ich komme mit Schauen nicht nach.

11.6. Alles mögliche überlegt, und nichts gemacht! Jean und Schuhe angezogen, dann wieder ausgezogen. Badeanzug, auch wieder ausgezogen. Vitaminaufguss? So richtig Lust habe ich heute für nichts. Immer wieder schwirren Fragen und Ideen im Kopf , die ich sofort umsetzen will. Dabei brauche ich Ruhe. Entspannung. Als Ablenkung Notizen im Phone. Passt auch.

13.6. 2 Tage Pause taten gut. Nun ist der Tagesablauf eingespielt. Leider sind einige Aktivitäten für mich zu früh. Um 9.30 – oder auch noch später – sitze ich beim Frühstük. Grade mal senkrecht! Nix mit Yoga. Eulen sind noch immer vom Schicksal benachteiligt. 🙂 Dabei wäre „Garden Tales – Körperreise im hauseigenen Garten“ ideal für mich. Leider zu früh. Kam nicht zu Stande habe ich gehört. Auch beim Aqua fit sind wir nur zu zweit und für den Ausflug am Donnerstag bin ich die einzige. Also fraglich, ob er zustande kommt. Ob es an der Zeit liegt? Es sind viele mit mir gemeinsam beim Frühstück. Die early birds sind vielleicht schon unterwegs, die Eulen noch nicht munter. Oder weil Corona und die Maßnahmen vorbei sind? Ausflüge, Wandern, Fitnesszentren…. alles ist wieder erlaubt.

Es ist, wie es ist. Wird eben der Wellnessbereich genutzt. Die Luft, die Berge, entschleunigen. Vor allem die Kräutersauna! 50 Grad Temperatur und 50 % Luftfeuchtigkeit. Wie in Senegal. Oder im Regenwaldhaus im Tiergarten Schönbrunn. Wo andere kollabieren, blühe ich auf.

14.6. Ich habe mich schon sehr gut erholt. Ich werde auch früher munter, weil ausgeruht. Wenig Aktivitäten. Ja. Ist so. Und heute Massage „Die Wasnerin“ Ein sehr kompetenter Mann. Ich genieße es.

15.6. Heute passt es wieder. 10.00 Uhr „Idyllische Wanderung zum Toplitzsee.“ Wandern werde ich nicht. Aber mitfahren bis zum Grundlsee.

Rigips wird hier abgebaut. Wen es interessiert, kann hier nachlesen: https://blog.saint-gobain.at/wie-alles-begann-historie-des-bergbaus-am-grundlsee/

Während die Gruppe weiter geht, wandere ich am See entlang.

Viele Impressionen. Ich liebe Wasser, Berge, Felsen….

Dieses Jahr war wieder ganz anders als die letzten beiden Male. Ich erlebte professionelle Aufgüsse statt Yoga. Aroma, Atme dich frei, Hatte viel mehr Kontakt mit den anderen Gästen. Da die nicht so lange blieben wie ich, war es sehr abwechslungsreich. Jung, alt, verschiedene Nationen.

Ich war viel im Garten. Viel mit der Kamera geübt, nicht viel gelungen. Gegenlicht, Hintergrund schärfer etc. Keine Ahnung. Dabei gibt es hier so viele Eindrücke. Bäume, Büsche, Blütern, Felsen….. in verschiedensten Formen und Farben.

Zu zweit oder in einer Gruppe wäre es lustiger, doch leider…….

Abfahrt diesmal in Begleitung mit einem jungen Pärchen. Sehr nett. Und firm auf dem Phone! Ich habe den Plan, sie das Wissen. Noch dazu bleibt der Waggon direkt vor uns stehen. Und die Zugbegleiterin steigt direkt vor mir aus. Viel besser als voriges Jahr. ÖBB reagiert auf Schreiben. Auch wenn manche immer wieder meckern. Das mache ich anders. Ich gebe Feedback wenn etwas nicht funktioniert hat und lobe wenn mir was gefällt.

In Graz erwartet mich eine Mannschaft von 4 Personen, und ein Rollstuhl für 300 kg. Nein, das muss eine Verwechslung sein. Mir genügt der 2 m Mann. Bei dem kann ich mich einhängen, Der Brezelshop hat noch offen. Dort kaufe ich die restlichen, denn ich weiß, daheim kein Brot. Bäcker hat schon zu. Und mein Begleiter erzählt mir alles aus seinem Privatleben.
Der Alltag hat mich wieder. Bis zum nächsten Jahr.

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22. Juni 2023

Gepostet in: Allgemein

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