Was bin ich? 80% oder 20%?

Spaziergänge mit Verena 1. Teil

Am 18.1. war das Wetter endlich schön genug, dass wir am Schlossberg Sonne tanken konnten. Es ist kalt, aber wir sind warm angezogen. Wir treffen uns vor der Bahn und fahren hinauf. Das erinnert mich wieder an Papa. Wie er einst im Führerhaus stand, hinter einem großen Rad. Alles unter Kontrolle. Und sich freute, wenn er mich sah.

Im Herbst haben wir Rosskastanien gesammelt, denn die Brauhäuser haben die aufgekauft für ihre Rösser. Mein Taschengeld. Zugegen Papa hat gesammelt. Ich auch, aber als Kind? Nicht üppig.

Im Frühjahr hat er Holunder und Akazienblüten heim gebracht. Diese wurden mit Omlettenteig ausgebacken. Es war eine Hauptspeise. Damals. Aber es hat geschmeckt. Und wir wurden satt.

Während wir in der Sonne sitzen und plaudern, hören wir hinter uns Harfenklänge. Ob der Musiker so sein Geld verdienen muss? Oder ob er die Zeit bis zum nächsten Engagement überbrückt? Es ist kalt und trotzdem spielt er sehr schön.

Wir gehen weiter zum Gastgarten und gönnen uns ein Bier. So kalt kann es nicht ein, dass mir dies nicht schmeckt.

Verena wird mir auch mit den Fotorahmen helfen. Sie ist geschickt und praktisch. Das hilft mir sehr, denn sie geht nicht nur mit mir spazieren, sie nimmt mir auch Wege ab.

Bis 4. März hat es gedauert, dass ich kräftig genug war für spazieren, genießen, fotografieren. Heute ist das Wetter auch wieder schön. Darum ist die Augartenbucht am Plan. Das Viertel in dem ich aufgewachsen bin.

In den Augarten durfte ich damals nicht, denn dort sind „die schlimmen Kinder“. Bin ich aber doch. Mit meinem Bruder bin ich oft durch den Augarten gegangen. Damals ging man viel zu Fuß. Wir gingen von der Steyrergasse zum Südtirolerplatz. Mein Bruder war Ministrant in der Barmherzigen Kirche.

Jetzt schaut der Augarten anders aus. Aber die Fixpunkte gibt es noch. Das Rondo ist noch da. Die Wege schmäler, auch für Radfahrer erlaubt. Mich verunsichert dies, denn ich weiß, wie schwach ich mit den Beinen bin. Verena ist sicher.

Wasser, Steine, Pflanzen. Und Bänke wo man sitzen kann, Sonne tanken, auf die Vögel hören.

Und Sport betreiben kann man auch. Wenn man es beherrscht.

Zum Abschluß Glühwein gegen die Kälte. Mit viel Liebe zubereitet. Honig und brauner Zucker.

Am 9.4. schauen wir uns in Graz um nach dem Osterhasen. Im Geschäft nix mit Foto! Zu eng. Ich muss auf mich, die Handtasche und das Gerät achten. Das ist schade, denn es gibt viele schöne Motive. Vielleicht ein andermal. Im Sommer, ohne Haube und Mantel. Sind dann halt andere Motive.

Obwohl es kalt ist, bleiben wir im Freien. Ich trinke Ingwer/Zitronentee. Schon lange nicht mehr genossen. Eine gute Gelegenheit.

Wir gehen durch den Durchgang in die Herrengasse. Dort gibt es Bänke zum ausruhen und Musiker denen man zuhören kann und Puppenpieler. Ich hoffe im Sommer sind sie (oder andere) auch noch da, dann werde ich auch wieder fotografieren. Gerne auch dafür spenden. Den ganzen Tag sitzen und spielen ist harte Arbeit.

Und bis dahin werde ich bei der Kamera und bei Worpress dazu lernen. So, dass ich meine Phantasie auch ausleben kann.

Es ist nach wie vor mehr Zufall als Wissen oder gar können. Doch o.k. Ich muss nicht perfekt sein. Autodidakt wird es nicht besser.

Die Zeit vergeht so schnell! Ich muss viel mehr Notizen machen, damit ich mich chronologisch erinnere. Alles Learning by doing. Zumindest schneller erledigen kann ich es in Zukunft sicher, denn viele meiner Pläne sind erledigt. Bleibt mehr Zeit für den Blog.

Am 20.4. waren wir in Schloß Eggenberg.

In der Hoffnung öfter ins Museum zu gehen, kaufe ich ein Jahresticket.


Vom Eingang zum Schloß und erste Rast.

Er kommt auf mich zu. Der schräge Blick ist bedrohlich.

Vorne und hinten gleich schön.

Und dann verabschiedet er sich wieder.
Ich liebe Baumgruppen. Formen und Farben, Licht und Schatten.

Und dazwischen einer, der uns anlacht.

Ein schöner Tag geht zu Ende.

Am 17. 5. meldet sich Verena kurzfristig und das ist gut, denn ich gehe heute zur Therapie und bin daher in der Stadt. Wir treffen uns am Jakominiplatz.

Wenn man sich Zeit nimmt, findet man in der Heimatstadt immer neue Blickwinkel und Erinnerungen. Diese Giebelfront zieht sich um den gesamten Platz. Mir ist es nie aufgefallen, bzw. es war nichts Besonderes. Etwas Gewohntes. Doch italienische Gäste haben es bewundert. Und seit damals weiß ich, dass es etwas Besonderes ist.

Wir gehen weiter zum Rosarium. Dort ist es so schön entspannend. Die Luft, das Wasser, Menschen, Tiere, Architektur. Und plaudern.

26. Mai 2022

Gepostet in: Allgemein

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