Was bin ich? 80% oder 20%?

Ausflug in den Leechwald

Es ist schon wieder ewig her, dass ich Zeit hatte für den Blog. Dabei hatte ich mir vorgenommen, regelmäßig Tagebuch zu führen. Aber ich lasse mich immer wieder ablenken. Bzw. es kommt auch immer wieder etwas dazwischen. Zuletzt Corona!

Jetzt mit 76 Jahren muss ich Angst vor der Polizei haben! Ich darf nicht mit meiner Freundin einkaufen fahren. Mit dem Taxi ja, aber nicht mit meiner Freundin. Das soll mir einer erklären!

Aber Ausflüge. Theoretisch kann ich dies auch alleine machen, doch das mag ich nicht. Und so verging viel Zeit, bis meine Freundin Rosemarie und ich zur gleichen Zeit auch Zeit hatten und beide gesund waren.

Wir wurden mit wunderschönen Wetter belohnt! Und ich begann auch wieder – nach noch längerer Zeit – zu fotografieren – und zu bearbeiten. Alles schon einmal da gewesen.

Also mit der Bim bis zur Haltestelle St. Johann. Wir wollten den Waldlehrpfad gehen. Den haben wir nicht gefunden, also einfach los irgendwohin. So schön! Die Sonne scheint, wir sind alleine mit Zitronenfalter und Vogelgezwitscher.

 

 

Wir halten auch Abstand, denn da wir keine Symptome haben, sind wir nicht getestet. Keine Ahnung ob wir nie krank waren, oder schon wieder genesen. Uns geht es einfach gut.  Nun so weit ist der Abstand nur, weil ich stehen blieb um zu fotografieren.

 

 

Ich bin gerne im Wald. Und ich bin auch schon lange sicher, dass spazieren im Wald heilsam ist für Körper, Geist und Seele. Ich gehöre zu der Generation, die es noch selbst drauf kam und kein Tutorial zur Verfügung hatte.

Und dann wieder etwas, was vor einiger Zeit noch ein Indianerspielplatz gewesen sein könnte.

Und ein Baumstamm, auf dem viele winizige Pilze wachsen.

Und ein Stück weiter, der Kroisbach

Die Bim kam, wie bestellt.  Und am Jakominiplatz so wenig Menschen, wie ich noch nie in meinem Leben erlebt hatte.

 

25. April 2020

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Seminar im Schöckelland

Schöckelland

Große Freude, Guni (die ich immer Guna nannte) wieder zu sehen. Und die Überraschung, dass auch sie sich freut. Nach so vielen Jahren, so vielen Selbsterfahrungsstunden ist es für mich noch immer unglaublich, dass man mich mag. Nicht umsonst nennt man die Muster der Kindheit prägend. Und eine Prägung kann man nicht übermalen. Doch sich erlauben zu genießen, sich zu freuen, etwas positives anzunehmen. Das kann man lernen. Und auch, dass man den eigenen Impulsen nachgibt. Dass man niemanden verletzt, weil man den Platz wechselt. Dass ich auch dann noch anerkannt werde, als das was ich bin.

Was in diesen Tagen geschehen ist, kann man nicht schildern, das muss man erlebt haben. Die Energie in der Gruppe. Menschen die man zum ersten Mal sieht und man spürt eine Verbindung, als hätten sie mich schon mein Leben lang begleitet.

Ein wunderbarer Seminarraum, wo man auch direkt in die Natur hinaus kann. Und mit dem Wetter hatten wir großes Glück! Sonne, aber nicht zu heiß, ein leichter Wind, kein Regen, kein Sturm.

Wer schon einmal bei Aufstellungsseminaren dabei war, weiß wie groß der Unterschied sein kann, ob man nun 1 Schritt weiter re oder li steht. Und welche Bilder da aufsteigen können. Wenn man sich darauf einläßt. Wofür die Quadranten nun stehen, welche Farben wofür verwendet werden, kann diffferieren. Kann man jeden Tag ändern, so wie sich das Thema ändert. Auch ob man Fragen stellt, oder eine Bitte hat. Oder auch, man lässt sich auf das Unbewusste ein. Das habe ich gemacht. Ich hatte ja keine Fragen. Spürte nur, dass es fällig ist, mich mit dem Unbewußten und meinen Ahnen zu beschäftigen. Und dann kam die erste Überraschung für mich. Gleich am ersten Tag, wollte ich einen anderen Namen! So was aber auch. Charlotte! Heute weiß ich, dass es sehr gut war, denn es schaffte die Basis. Ich sah die, die mich unterstützten, die wollten, dass ich lebe vor mir und wer es nicht wollte, war hinter mir und interessierte mich nicht.

Mein Bruder und die Weingerl-Oma. Letzterer soll ich ja so ähnlich sein, obwohl ich sie leider nur kurz hatte. Sie starb viel zu früh. Ich war erst 18 Monate alt. Und doch hat mir ihre Freundin, meine Mentorin

immer wieder gesagt: Das hat deine Großmutter auch so gemacht/gedacht. Die blieb mir Gott sei Dank, sehr lange erhalten. Sie wurde 98 Jahre! Da war ich 28. So konnte sie mir viel beibringen an sozialer Kompetenz, Geschichte etc. Als verarmte Adelige hatte sie auch Insiderwissen bezüglich 1. und 2. Weltkrieg. Sie war es auch, die mir beibrachte: Glaube nicht, was in den Zeitungen steht.

Und nach diesem ersten Tag, wo ich die Vgh. als „Wurscht“ bezeichnete und nur auf die Ressourcen schaute, wählte ich auch einen neuen Platz. Und war wieder Gertrude. Und einige waren so lieb! Haben sich sogar erkundigt, wer ich nun bin. Das ist Balsam für die Seele. Und ich konnte mich völlig entspannt auf die weiteren Rituale einlassen. Ich erkannte meine Ressourcen, die auch der Überprüfung der anderen stand hielten. Und die mir sehr nahe sind. Das war eine schöne Übung. Auch weil wir 3 uns sehr gut ergänzten. Gut einfühlen konnten.

Und bei den letzten Ritualen kam etwas für mich völlig überraschendes. Obwohl ich im Laufe meines Lebens immer wieder darauf gestoßen bin, darauf hingewiesen wurde, habe ich es ignoriert, bin es übergangen etc, etc….. Es tauchte der Weingerl-Opa auf! Der wurde nie gesehen! Nie beachtet! Warum? Weil mein Vater erst 14 war als er starb? War er deswegen so sehr mit der Mutter verbunden?

 

Warum hatte meine Großmutter ein so wunderschönes Hochzeitskleid?

 

Lt. den Dokumenten war er Keuschler! Ich muss nun meine Dokumente wieder schlichten, ordnen, mein Genogramm mit neuen Augen zeichnen. Es war die männliche Linie der Weingerl die an Lungenkrankheiten starb. Und war der Vorwurf meiner Mutter: „Du bist a typische Weingerl!“ unbewusst treffender, als von ihr gedacht.

Eines ist klar. Auch mir erging es immer wieder wie den Weingerl-Opa. Man hat mich nicht gesehen. Durch mich hindurch geblickt. Und wenn ich dann lauter wurde, waren die Reaktionen sehr unangenehm! Daher habe ich in so manchen Fall resigniert und mich zurück gezogen.

 

 

 

4. April 2020

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